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Testbericht: Tobit Playmate SG-1

Vor kurzem kam das Paket mit dem neuen Playmate SG-1 von Tobit Software bei mir an. Das Playmate ist eine Sonnenbrille mit integriertem MP3-Player, Kopfhörern sowie Bluetooth zur Verwendung als Telefon-Headset. Schön verpackt wartete das Playmate darauf, ausprobiert zu werden.

Das Problem war anfangs, die Schutzfolie von beiden Seiten des Brillenglases zu entfernen, denn sie haftete sehr stark. Beim ersten Aufsetzen der Brille merkte man, dass sie eher für Personen mit größeren Kopfumfängen gedacht ist, da die Kopfhörer selbst ganz eingefahren hinten über das Ohr herausragen. Mit dem ersten Einschalten meldet sich eine Männerstimme zu Wort, die empfiehlt, Playmate über das mitgelieferte USB-Kabel an den Computer anzuschließen und die auf dem Flash-Speicher befindliche Software ClipInc zu installieren. Störend ist, dass der PC (Mac/Linux geht nicht) während der Installation zwingend über eine Internetverbindung verfügen muss, da das Programm sofort damit anfängt, Songs aus Internetradios auf der Festplatte zu speichern. Ziemlich lächerlich ist, dass die Lieder zwar automatisch getaggt und mit Albumcovern versehen werden, jedoch die Schnittmarken schon mal um eine halbe Minute vom eigentlichen Liedanfang oder -ende abweichen. Praktisch ist, dass man über einen Knopfdruck die Lyrics des jeweiligen Liedes anzeigen kann. Möchte man dann irgendwann einmal die aufgezeichneten Songs auf die Brille übertragen, kann man sie ganz einfach in ClipInc als MP3s exportieren und wahlweise zuvor den Anfangs- und Endpunkt korrigieren. Mit der Funktion AutoClip kann man sogar ohne eigenes Zutun alle Lieder direkt nach der Aufnahme schneiden und in ein definiertes Verzeichnis exportieren lassen.

Da sich die Brille als ganz normaler Wechseldatenträger anmeldet, kann sie auch ohne die Software mit Musik befüllt werden, ist also nicht an ein bestimmtes Betriebssystem gebunden. Der Speicher von einem Gigabyte ist nicht wahnsinnig viel, reicht aber immerhin je nach Bitrate für bis zu 250 Lieder. Er ist leider nicht gerade der schnellste und so muss man sich bei überschaubaren Datenraten zwischen anderthalb und etwas mehr als drei Megabyte pro Sekunde mindestens sechs Minuten gedulden, um ihn komplett zu befüllen. Durch die an der Brille angebrachten Kopfhörer sind die Probleme mit nervigen Kabelknäueln und drückenden Ohrstöpseln passé, wenn sie sich nur etwas weiter nach vorne als nach hinten verschieben ließen. Am Gerät lassen sich wma und mp3-Dateien bis 320kbps abspielen. Beim Musikhören fällt die einfach gestaltete Bedienung auf, die sich auf fünf Tasten beschränkt: Vorwärts, Rückwärts, Lauter, Leiser und eine Taste für Ein/Aus und Play/Pause. Sie sind griffbereit angebracht und auch bei längeren Haaren gut zu bedienen. Dadurch entfällt eine aufgeblasene Bedienungsanleitung und alle Informationen präsentieren sich übersichtlich auf einem einzigen Blatt. Die Wiedergabe ist zwar bassarm, aber ansonsten ganz passabel. Trotzdem hören Personen in der Umgebung relativ viel mit, vor allem, weil sich bei unserem Testexemplar aus unerfindlichen Gründen die Lautstärke nicht regeln ließ. Über dieses Problem hat sich nach meiner Recherche allerdings noch niemand in einem Forum beschwert.

Etwas störend ist das Ein- und Ausfaden beim Durchschalten der Musiktitel, das ungefähr zwei Sekunden dauert. Das trifft vor allem zu, wenn man erst durch mehrere Titel schalten muss, bis man den richtigen Song gefunden hat. Sonst leistet sich die Brille keine Fehler bei der Musikwiedergabe und spielt auch Dateien in verschachtelten Ordnerstrukturen ab. Außer als MP3-Player lässt sich Playmate auch via Bluetooth mit dem Handy verbinden und als Headset nutzen. Anrufe können am Gerät angenommen werden; das Mikrofon befindet sich im linken Brillenbügel. Den Akku muss man ein bis zwei Stunden über das USB-Kabel mit Strom füttern, danach läuft er ungefähr acht Stunden. Die hochklappbaren Brillengläser machen einen guten Eindruck, jedoch besteht die ganze Brille aus billig anmutendem Plastik, was sie sehr zerbrechlich wirken lässt. Als Sonnenbrille mit MP3-Player und Bluetooth Headset ist Tobits Playmate besonders für Leute mit großen Köpfen empfehlenswert. Für die ein oder anderen Mängel entschädigen der günstige Preis von 50 Euro sowie die gelungene Verpackung. Falls ihr euch dieses Wundergerät gekauft habt oder zusätzliche Informationen darüber wissen wollt, benutzt doch einfach die Kommentarfunktion.

Freddie Scott
12. März 2009
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19 Kommentare

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