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Information Overload

Information Overload

CC-BY: Pink Sherbet

Die Woche neigt sich dem Ende zu und schon platzen Feedreader und Posteingang aus allen Nähten. Auf eure Twitter-Timeline habt ihr in den letzten Tagen sowieso kaum einmal einen Blick geworfen und die für das Lesen in unbestimmter Zukunft geöffneten Seiten in eurem Browser sind so zahlreich geworden, dass ihr nicht mehr zwischen angepinnten und losgelösten Tabs unterscheiden könnt. Euch kommt dieses Szenario bekannt vor? In einer Zeit, in der es nur noch den ununterbrochenen Informationsfluss, nicht aber die Zeit zum Aufholen des vermeintlich Versäumten gibt, nehmen Filter den Stellenwert der eigentlichen Botschaft ein. Im Nachfolgenden die für mich hilfreichsten Werkzeuge zur Bündelung und gesunden Verdauung in Zeiten des Internets.

Summify

Schon vor mehreren Monaten schrieb Johannes über seinen Umgang mit der allgegenwärtigen Informationsüberflutung. In seinem Artikel findet man nicht nur die Anleitung zu einer gesunden mentalen Grundhaltung gegenüber dem Thema, er empfiehlt auch die Nutzung des aufstrebenden Webservices Summify, der mir seitdem ein wenig mehr Übersicht verschafft. Hat man sich dort ein Konto eingerichtet und mit Google Reader, Twitter und Facebook verknüpft, bekommt man jeden Tag eine hübsche Zusammenfassung der meistgeteilten Artikel direkt ins E-Mail-Postfach geliefert. Wenn man dann gerade keine Zeit hat, die Inhalte zu lesen, kann man sie bequem für später in Instapaper oder Read It Later abspeichern.

Andere Kuratier-Tools

Ulrike Langer macht sich die Mühe und listet auf, welche Werkzeuge zur Bündelung von Informationen noch kursieren. Nach oberflächlicher Betrachtung ist für mich keines davon von Interesse, doch man sollte mit Sicherheit im Auge behalten, was sich in diesem Bereich noch tut.

#newlook

Twitter hat vor einigen Tagen das zweite große Redesign seit 2009 lanciert und bietet damit nicht nur ein schickeres, konsistenteres Aussehen, sondern auch einige neue Funktionen. Neben den spürbar kürzeren Ladezeiten gefällt mir die “Entdecken”-Rubrik sehr gut. Nachdem vor einiger Zeit Dienste aus dem Boden schossen, die Definitionen kryptischer Hashtags liefern, versucht Twitter nun selbst, die populärsten Links hinter den Begriffen aus den Trending Topics zu aggregieren. Der Algorithmus ist sicher noch nicht perfekt, aber die Idee zählt.

redundantia

Ohne in Eigenlob abdriften zu wollen, muss ich bekennen, dass ich mir mit redundantia einen Dienst geschaffen habe, den ich mittlerweile täglich selbst nutze. Klar, retweeten kann man mit jedem Account. Trotzdem halte ich es für weitaus sinnvoller, ausgewählte Kurznachrichten unter einem gesonderten Benutzerkonto zu sammeln. Bei @redundantia findet jetzt jeden Tag eine kleine Medienlese aus dem Feedreader, Summify und der Twitter-Timeline statt. Dass über die offene Schnittstelle theoretisch jeder dazu beitragen kann, ist ein netter, kleiner Bonuspunkt, der zwar nicht oft genutzt wird, aber dennoch auf jeden Fall bestehen bleibt.

Google Currents

Für mobile Geräte ist aktuell der Dienst Google Currents als Antwort auf die iOS-Anwendung Flipboard gestartet. Content-Anbieter können schön gestaltete Magazine anlegen, die Texte, Bilder und Videos aus verschiedenen Quellen vereinen. Das Resultat lässt sich dann bequem auf Tablets und Smartphones betrachten und natürlich gibt es auch schon eine optimierte Version von floffimedia.

Quote.fm

Zu guter Letzt die schönste, durchdachteste und zukunftsträchtigste Seite auf dieser Liste; wenngleich auch ironischerweise eine Quelle ständig neuen, hochwertigen Inputs: Das Startup Quote.fm von Marcel, Philipp und Martin. Intelligente Menschen geben anhand von Zitaten Leseempfehlungen an ihre Follower weiter. Die durchweg hohe Qualität wird derzeit leider nur durch einen zahlenmäßig äußerst beschränkten Nutzerkreis sichergestellt. Wünschenswert wäre es sicher, diese Erlesenheit durch ausgeklügelte Filtermechanismen zu erzeugen und gleichzeitig trotzdem jedem die Möglichkeit zu geben, Fundstücke mit seinen Anhängern zu teilen. Seit kurzem kann sich immerhin jeder einen Apprentice-Account anlegen und dadurch den Personen seiner Wahl folgen. Ihr findet mich wie gewohnt unter floffimedia und dürft mir gerne eine Einladung für ein richtiges Konto schicken (wenn ihr unglaublich großzügig seid).

Florian Lehmuth
19. Dezember 2011
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