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4 Jahre floffimedia.de

4 Jahre floffimedia

CC-BY-NC-SA: Transmediale. Montage: Eigenanfertigung

Hurra, ein Jubiläum! Natürlich weiß ich, dass ihr euch alle nach nichts mehr sehnt, als diesen gewöhnlichen, bitterkalten Dienstag im Spätwinter zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Deshalb: Hoch die Gläser! Hoffen wir auf einen guten Einstieg ins mittlerweile fünfte Jahr floffimedia, feiern wir den Fortbestand der letzten Bastion stilechter popkultureller Geschmacksvermittlung. Vor nicht weniger als vier Jahren machte sich ein naiver Jüngling auf in die Welt der Templates, Trackbacks und Trolle und wurde zu einem etwas weniger naiven Jüngling mit eigerner Domain und stabil laufender WordPress-Installation.

Nun aber mal im Ernst: Das fast schon zur Tradition gewordene Mixtape bleibt dieses Jahr aus, was nicht ausschließlich an den aufgebrauchten Freiminuten unseres Soundcloud-Accounts liegt. Ich bin mir nämlich obendrein recht sicher, dass ihr die Hundert-Hoch-Drei-Liste noch nicht ansatzweise durchgearbeitet habt und neue Musik wird hier frühestens dann gepostet, wenn ihr die komplette Diskographie aller beteiligten Künstler auswendig chronologisch aufsagen könnt. Rückwärts. Trotzdem könnte es aber durchaus möglich sein, dass wir heimlich noch eine Überraschung nachreichen. Das hängt hauptsächlich davon ab, ob ich mein mannsgroßes Aufschiebeproblem doch noch irgendwann in den Griff bekomme.

Auch was die Verlosungsaktion angeht, muss ich euch leider noch etwas vertrösten. Aber hier seid ihr ein wenig Warten ja schon beinahe gewohnt. Wenn alles nach Plan verläuft, und das wird es mit Sicherheit, kann ich zumindest schon einmal garantieren, dass niemand mit leeren Händen nach Hause gehen müssen wird. Mehr werde ich im Augenblick noch nicht verraten.

Um doch noch für ein wenig Festtagsstimmung zu sorgen, habe ich mich kopfüber in Zahlenberge gestürzt. Anstatt euer Nutzungsverhalten zu analysieren (das ehrlich gesagt ziemlich langweilig ausfällt), habe ich meine Posting-Frequenz und die Artikellängen genauer untersucht. Überraschend ist für mich, dass ich im ersten Jahr 35, im zweiten Jahr ganze 138, im dritten Jahr dafür wieder nur 46 und auch im vierten Jahr nur 45 Beiträge veröffentlicht habe. Allerdings kein Grund zur Resignation: Die 78.757 insgesamt getippten Wörter, die nebenbei einen ansehnlichen Roman ergeben würden, verteilen sich mit 8.738 Wörtern in Jahr 1 (250 Wörter pro Artikel), 32.388 Wörtern in Jahr 2 (235 Wörter pro Artikel), 15.861 Wörtern in Jahr 3 (345 Wörter pro Artikel) und 21.770 Wörtern in Jahr 4 (484 Wörter pro Artikel). Nachfolgend habe ich das einmal visualisiert.

Veränderung der durchschnittlichen Wortanzahl pro Artikel von Ende Januar 2008 bis Ende Januar 2012

Es ist tatsächlich so, dass ich mich mittlerweile davor scheue, euch einen Text mit weniger als fünfhundert Wörtern zu präsentieren. Auch wenn ich weiß, dass nach dem zweiten Absatz sowieso niemand mehr mitliest. In den letzten Wochen war ich weitaus produktiver als lange Zeit zuvor, denn so langsam scheine ich endlich den richtigen Themenmix gefunden zu haben. Die nur ansatzweise vorhande Positionierung in einer bestimmten Nische – das Schlagwort “Lifestyle-Blog” trifft es vielleicht noch am besten, auch wenn ich den Begriff nicht wirklich mag – hat mich in der vergangenen Zeit immer wieder gehemmt und ratlos gemacht. Ich habe versucht, Kulturgüter, die von anderen produziert wurden, in einem bestimmten Kontext zu beleuchten, um das Gefühl zu bekommen, etwas Einzigartiges, Eigenständiges zu erzeugen. Ich werde Fotos, wie schon im letzten halben Jahr ansatzweise geschehen, mehr und mehr in Serien aufnehmen; ich werde Menschen endlich real treffen, von denen ich bisher nur durch ihren virtuellen Output weiß, dass sie interessante Dinge zu sagen haben. Ich werde mein Versprechen einlösen und endlich Interviews führen (zum Glück nehmt ihr es mit den Versprechen sowieso nicht so genau). Weniger Blog-Beamter, mehr Brückenbauer zwischen dem, was noch als On- und Offline-Welt bezeichnet wird. Und wenn es doch wieder neue Musik, neue Filme und neue Serien sein sollen, dann bestenfalls aus Gebieten, die es noch nicht in den Diskurs der deutschsprachigen Blogosphäre geschafft haben.

Das sind selbstverständlich sehr hohe Ziele, die ich nur mit einer weiterhin engagierten und vielleicht auch noch etwas wachsenden Leserschar erreichen kann. Auf jeden Fall warten spannende Zeiten auf uns alle.

Florian Lehmuth
31. Januar 2012
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